BETTINA CARL |
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EINS UND ZWEI | Einführung 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 |
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EINFÜHRUNG |
DOPPEL: NASEN, 2012, Aquarell, Kohle auf Papier, 38 x 47 cm | ||||||
Unter dem Titel EINS UND ZWEI fasse ich seit 2010 entstandene zeichnerische Serien zusammen, die einem alten Thema der Kunst verpflichtet sind: der sich verdoppelnden Dreifaltigkeit vom Körper, vom Ich und dem Anderen. Jean-Luc Nancy umschreibt in Corpus den Körper als unwirklich-wirkliches Ausgedehnt-Sein, als 'Arealität'. Unser Selbst ist im Körperlichen bedingt, aber nie völlig darin aufgehoben; zu meinem Körper, diesem Gebilde voller beinahe symmetrischer Paare, kann ich keine objektivierende Distanz einnehmen. Wir erleben die Bedürfnisse und Regungen unseres Leibes von innen her, erkennen uns aber auch als |
Hülle mit Öffnungen, als körperliches Außen, das sich
über seine Umgebung definiert. Zwischen dem Körper-Ich, dem Raum und den anderen Leibern finden ständig Benennungen und Bewegungen statt, es wird ausgetauscht, abgestoßen, geschluckt und eingefasst. Ohne Gegenüber können wir keine Vorstellung vom Ich aufrichten und damit berührt jede Überlegung zum Körper-Sein auch die Frage nach unserer gesellschaftlichen Identität, nach den Grenzen zwischen mir und den anderen. Wie Judith Butler z.B. in Bodies That Matter erläutert hat, mögen wir dieses Definieren zwar weitgehend verinnerlicht haben, dennoch bleibt unser Unterteilen und Unterscheiden eine nie ganz abzuschließende Übung. |
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